„Gehet hin in alle Welt und ... taufet sie …!“

Taufpraxis heute (weitere Informationen...hier)

Kontaktaufnahme
Was tun, wenn Sie sich als Eltern oder alleinerziehende(r) Mutter oder Vater entschieden haben, Ihr Kindtaufen zu lassen?
Sie suchen den Kontakt zum Pfarrer oder zur Pfarrerin Ihrer Gemeinde.
Dort erfahren Sie, an welchen Sonntagen eine Taufe möglich ist (...auch hier) und erhalten erste Informationen zur Patenschaft und zum weiteren Ablauf der Taufvorbereitung.
(Hangelars feststehende Tauftermine finden Sie im EINBLICK auf Seite 18),

Zugehörigkeit zur Kirche
Paare, die zu verschiedenen Kirchen gehören („konfessionsverbindende Paare“), müssen sich entscheiden, in welcher Kirche sie ihre Kinder taufen lassen möchten. Kriterium kann dabei sein, wer von den Eltern den engeren Kontakt zur seiner eigenen Gemeinde pflegt und somit eher in der Lage ist, das Kind an den christlichen Glauben heranzuführen. Entscheiden sich Eltern für eine evangelische Taufe, muss mindestens ein Elternteil der evangelischen Kirche angehören. Ist dies nicht der Fall, kann in begründeten Ausnahmefällen ein Kind auch dann getauft werden, wenn mindestens ein Pate der evangelischen Kirche angehört.

Zeitpunkt der Taufe
Der Zeitpunkt der Taufe wird von unserer Kirche nicht vorgeschrieben. Die meisten Familien entscheiden sich für die Taufe ihres Kindes im ersten oder zweiten Lebensjahr. Manche sagen auch: „Das Kind soll später entscheiden, ob es sich taufen lassen möchte.“ Auch das ist möglich, allerdings sollten Eltern bedenken, dass ihre Kinder sich nur dann später für oder gegen die Taufe entscheiden können, wenn sie den christlichen Glauben kennengelernt haben in der Familie, im Religionsunterricht, in der Gemeinde.

Taufgespräch
Wenn der Tauftermin feststeht, wird in der Regel auch das Taufgespräch miteinander vereinbart. Dieses Gespräch dient dem gegenseitigen Kennenlernen und der Vorbereitung des Gottesdienstes; dabei kommt auch zur Sprache, was es bedeutet, Kinder im christlichen Glauben zu erziehen. Dieses Gespräch findet auf Augenhöhe statt, niemand braucht dabei zu befürchten, dass er in eine Art „Glaubensverhör“ verwickelt wird.

Taufgottesdienst
Die Taufe findet in der Regel im Gemeindegottesdienst statt. Das machtSinn, denn die Taufe ist nicht nur ein Familienfest, sondern sie begründet auch die Mitgliedschaft in der Kirche.
Deshalb heißt es in unserer Kirchenordnung:
„Die Gemeinde nimmt mit dem Bekenntnis ihres Glaubens und mit ihrer Fürbitte an der Taufe teil.“

 Die Taufhandlung selbst gliedert sich in die folgenden Teile:

 Taufevangelium:

  1. Matthäus 28,18-20
  2. Glaubensbekenntnis der Gemeinde,
    in der Regel das apostolische, das uns auch mit der katholischen Kirche verbindet
  3. Taufansprache, in der Regel über
    den Taufspruch, den die Eltern aus der Bibel für ihr Kind ausgesucht haben (siehe auch www.taufspruch.de)
  4. Eltern und Paten geben das Taufversprechen
    ab, mit dem sie sich zu einer christlichen Glaubens- und Werteerziehung verpflichten. (Zur Patenschaft erfahren Sie mehr in einem der nächsten EINBLICKE und auf dieser Website)
  5. Taufe mit dreimaligem Begießen
    des Kopfes mit Wasser
    und Taufsegen (ggf. mit Kreuzzeichen)
  6. Wenn gewünscht, wird die mitgebrachte Taufkerze angezündet.
    Dabei wird auf Christus verwiesen, von dem es im Johannesevangelium heißt:
    „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
  7. Paten (und Eltern und ggf. weitere Taufzeugen) sprechen
    Voten oder Fürbitten für den Täufling.
  8. In Holzlar wird nach dem Gottesdienst eine gebastelte Taufblüte
    mit dem Namen des Täuflings auf den „Taufbaum“ befestigt, in Hangelar ein Papierfisch in einen Fischwagen“ geklebt.

 Nottaufe
Bei Lebensgefahr für ein Kind oder einen Erwachsenen kann jeder Christ und jede Christin die Taufe vollziehen. Ein Formular für die sog. Nottaufe findet man im Evangelischen Gesangbuch unter der Nummer 839. Sie ist gültig, wenn der Kopf des Täuflings dreimal mit Wasser begossen wird und dabei gesprochen wird:
„Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Auch die ungetauft Gestorbenen sind in Gottes Liebe geborgen, das ist allgemeine christliche Lehre.
Wenn in der katholischen und in den lutherischen Kirchen (im Unterschied zu den reformierten Kirchen) dennoch die Nottaufe angeboten wird, so ist dies ein seelsorgliches Angebot an die Familien, die eine solche Taufe wünschen.

Konfirmation
Der Konfirmandenunterricht ist für die meisten Jugendlichen der nachgeholte Taufunterricht. In biblischen Zeiten war die Erwachsenentaufe die Regel. Dieser Taufe ging ein sog. Katechumenat voraus, in dem die Taufbewerber die christliche Lehre und die Gemeinde kennenlernten.
Erst nach diesem Unterricht entschieden sie sich für (oder auch gegen) die Taufe. Durch die Entscheidung der Alten Kirche, die Säuglingstaufe zur Regel zu machen, entstand die Notwendigkeit, den Taufunterricht zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen.
Die Reformatoren haben dazu den Konfirmandenunterricht eingeführt, an dessen Ende die Konfirmation, das Ja der Jugendlichen zur Entscheidung der Eltern, steht.
Aber in (fast) jedem Konfirmandenjahrgang nehmen auch Jugendliche teil, die noch nicht getauft sind. Bei ihnen führt der Unterricht zur Taufe. Da ihre Taufe auch das eigene Ja zum Glauben enthält, ist eine Konfirmationshandlung hier nicht nötig.

Erwachsenentaufe
Aber natürlich begehren auch Erwachsene die Taufe. Hier geht – wie in frühchristlicher Zeit – der Taufe ein Unterricht voraus, in dem die zentralen Themen des Glaubens angesprochen werden. Zumeist findet dieser Unterricht in Einzel- oder Gruppengesprächen statt, ausgehend von den Fragestellungen der Taufbewerber.
Das Taufevangelium endet mit den Worten:
Christus spricht: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
Aus dieser wunderbaren Verheißung, die uns in der Taufe persönlich zugesprochen wird, dürfen wir unser Leben gestalten.

Rolf Kalhöfer                                                                                                 zurück zum Menü "BEITRÄGE"

Zurück