Astrid Klocke

Astrid Klocke stieg 2007 ins Team ein und leitete zunächst die Sternschnuppen. 2011 kam Lalelu hinzu und 2014 die Verantwortung für Sunrise. Sie freut sich, dass seit 2019 Maike Hiller mit im Boot ist, an die sie die Kinderchorleitung für Sternschnuppen und Lalelu übergeben hat.

Was bedeutet dir die Arbeit mit den Jugendlichen aus Sunrise?
Albert Schweitzer hat mal gesagt: Das Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt. So ähnlich geht es mir mit Sunrise. Ich kenne die meisten Jugendlichen schon lange und es ist mir eine große Freude, zu sehen, mit  wie viel Engagement und Spaß sie sich in die Chor- und Gemeindearbeit einbringen und wie sie miteinander harmonieren, durch eigenen Antrieb immer besser werden und mit- und aneinander wachsen. Wir sind eine sehr gute Gemeinschaft, die antreibt, trägt und inspiriert und ich sehe mich als ein Teil davon. So viele Talente und tolle Menschen treffen sich hier im Chor und machen jede Chorprobe lebendig und quirlig. Wenn es „drauf ankommt“, kann ich mich 150prozentig auf „meinen“ Chor verlassen und die Fäden dieses Zusammenspiels aller in der Hand halten zu dürfen, ist eine große Ehre und Aufgabe, die ich dankbar und sehr gerne annehme.

Größter Weiche-Knie-Moment?
Heilig Abend 2019. Das erste Mal komplett a capella. Fast ;-) alles hat geklappt - wir waren ein Team und die Jugendlichen reagierten absolut sensibel auf mein Dirigat, Es war ein Geben und Nehmen und wir haben wunderbare Musik und damit einen fast magischen Moment entstehen lassen.

Bester "Das-möchte-ich-ab-jetzt-jedes-Wochenende-Moment?
Schwierig, da gab es in der langen Zeit einige. Vielleicht der Tag in Düsseldorf, der dann sogar mit einer Goldmedaille beim Landeschorwettbewerb gekrönt wurde. Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet und es war ein wunderbarer Lohn für die vielen Proben und eine große Bestätigung der wunderbaren Gemeinschaft in Sunrise, ohne die das nicht möglich gewesen wäre.

Wie kamst du zur Musik?
Mit zehn Jahren kam ich in meiner Heimatstadt Detmold über eine Freundin in eine dortige „Singschule“ eines Musikprofessors der Musikhochschule, mit 14 in die darauf aufbauende Kantorei. Somit war das Singen im Chor mit allen Altersgruppen und vielen großen klassischen Werken sowie im Gottesdienst ein zentraler Teil meiner Jugend und hat mich schon früh geprägt. Ein Leben ohne Gesang kann ich mir tatsächlich nur schwer vorstellen. Nach dem Abitur habe ich in Münster Musik für die Primarstufe wie auch für die Sekundarstufe studiert, mich dann aber für das Lehramt der Primarstufe entschieden. Ich mag am Grundschullehrerdasein die Vielfalt meiner Aufgaben und die Nähe zu den Kindern. 2007 habe ich in Holzlar als Kinderchorleitung - zunächst der Sternschnuppen - angefangen. Die Aufgabe, hier so viele Gottesdienste, Gemeindefeste, Musiktheater und Kooperationen mitzugestalten, ist eine äußerst schöne. Ich erlebe, wie die Kinder in den Chören heranwachsen und arbeite mit vielen interessanten Menschen zusammen. Mein Leben ist dadurch um Einiges reicher geworden.

Was war dein Lieblingsstück mit dem Chor?
Oft schreibe ich die Stücke selbst und eigentlich ist es immer das aktuelle. Sehr spannend war aber die Arbeit am Musiktheater „Ludwig, der Querkopf“, das 2009/2010 die Kindheit und Jugend Beethovens hier in Bonn  beleuchtet hat. Wir haben eng mit den Bürgern für Beethoven zusammen gearbeitet, beim Recherchieren viel Neues über sein Leben erfahren und wurden am Ende auch durch den Sonderpreis „Beethoven Bonnensis“ belohnt. Es war toll, das Musiktheater auf vielen Bonner Bühnen zu präsentieren. Mein Herzensstück war aber „Briefe an Gott“. Hier haben wir zuerst Kinder unserer Chöre, aus Palästina und Malawi Briefe an Gott schreiben lassen. Diese haben wir gesammelt und daraus ein Musiktheater konzipiert. Hier konnte man sehr deutlich sehen, wie nah sich die Kinder dieser Welt sind und wie viel friedlicher sie wäre, würde man diese Stimmen sprechen lassen. Auch die Gemeinschaft der Religionen ist mir ein großes Anliegen.  Glauben wir nicht alle an den gleichen Gott – je nachdem, wo man geboren ist? Es könnte so einfach sein, wenn man einmal alle unnötigen Grenzen in den Köpfen überwinden würde.

Und sonst so?
Ich liebe es, zu reisen und andere Länder, Landschaften und Kulturen kennen zu lernen. Am Wochenende gehe ich gerne im Siebengebirge spazieren oder buddle ein bisschen im Garten herum. Generell bin ich gerne draußen. Außerdem singe ich in der Kreuzkirchenkantorei Bonn. Das ist für mich ein essentiell wichtiger Termin in der Woche. Hier wirke ich seit vielen Jahren an tollen Konzerten mit, lerne interessante Menschen kennen und entdecke immer wieder Neues in der Musik.

Kontakt: kinderchor-holzlar@gmx.de