Fa. Hermann Eule Orgelbau

Zitat aus der Festschrift

Bautzen gehört zu den ältesten Zentren deutscher Orgelbaukunst. Die Tradition, die mit Blasius Lehmann um 1500 begann, erhielt mit der Betriebsgründung von Hermann Eule 1872 ihre letzte Fortsetzung. Hermann Eule führte die Kegellade, die er bei Schlimbach in Würzburg kennengelernt hatte, in Sachsen ein. Sein größtes Werk war 1909 die Orgel im Bautzener Petridom mit drei Manualen und 62 Registern auf pneumatischen Taschenladen.
1929 übernahm die Tochter Johanna Eule das Unternehmen, 1957 dann Hans Eule, der es zu internationaler Anerkennung führte und u.a. dreimanualige Orgeln in Schweden und in Baku am Kaspischen Meer baute. Höhepunkt seines Schaffens war die größte Kirchenorgel auf dem Gebiet der ehemaligen DDR im Dom zu Zwickau mit 77 Registern.
Nach seinem frühen Tod führte seine Frau, Ingeborg Eule, den Betrieb weiter, auch nach der Zwangsverstaatlichung 1972. Ehrenvolle Aufträge im In- und Ausland und die Restaurierung wertvoller historischer Orgeln nach strengen denkmalpflegerischen Grundsätzen bezeugen das solide Können der 40 Mitarbeiter.
1988 übergab Ingeborg Eule die Leitung des Betriebes an Orgelbaumeister Armin Zuckerriedel. Orgelneubauten wie in der Kathedrale zu Warschau (60 Register, 3 Manuale), in der Französischen Kirche in Berlin oder in der Auferstehungskirche zu Dresden zeugen von der Wahrung des Geistes der sächsischen Silbermannschule. Seit 1965 werden auch Orgeln in Westdeutschland gebaut. Am 1. Juli 1991 konnte der Betrieb durch Ingeborg Eule wieder in den Besitz der Familie zurückgenommen werden.

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